Frauen und Karriere: Frech kommt weiter

Auf dem Weg zur Karrierefrau darf eines nicht fehlen: Selbstbewusstsein.

Viele Akademikerinnen schliessen ihr Studium mit sehr gut ab und gehören in der Bewerberauswahl zu den Besten. Auf dem Weg in die Chefetagen bleiben sie aber auf der Strecke. Für ihr berufliches Weiterkommen könnte eine bessere Kinderbetreuung sorgen – und eine grössere Zielstrebigkeit der Frauen selbst.

Ein ungleiches Verhältnis: Fast jeder zweite Hochschulabgänger ist eine Frau, doch in den Führungspositionen ist nicht mal jede dritte Person weiblich. Die Zahl halbiert sich nochmals in den oberen Kaderpositionen, wo nur jeder sechste Chefsessel mit einer Frau besetzt ist. Gründe dafür sind beispielsweise zu starre Arbeitszeiten. Ein Vollzeitjob ist für Frauen mit Familie oft nicht machbar. Dabei geht es auch anders: Einige Unternehmen, wie ABB und Novartis, bieten in Kaderpositionen bereits Teilzeitarbeit oder so genanntes Job Sharing an. „Es gibt einige gute Beispiele, die zeigen, dass sich Unternehmensstrukturen im Sinne der Frauen wandeln können“, sagt Dr. Angela Gemperle, HR-Mitarbeiterin bei Novartis. „Ziel vieler Unternehmen ist es jedoch, dies noch verstärkt auszubauen.“

Kinderbetreuung fördern

Mehr als die Hälfte der Schweizer Frauen ist weniger als 35 Stunden pro Woche erwerbstätig, so die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Sie hat 2003 in ihrem Ländervergleich „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ die Schweiz untersucht. Ergebnis: Die Erwerbsbeteiligung der Frauen erscheint mit 72 Prozent zwar hoch. Besonders bei den Müttern ist Teilzeitarbeit jedoch der Normalfall. Die OECD empfiehlt, die öffentlichen Ausgaben für die familien- und schulergänzende Betreuung zu erhöhen und Tagesschulstrukturen auszubauen.

Auf dem Weg in die Teppichetagen steht ausser 40-Stunden-Wochen noch ein anderes Hindernis: die Frauen selbst. „Fachlich sind sie hervorragend ausgebildet und persönlich hoch motiviert“, sagt Personalberaterin Angelika Bräm. „Es fehlt ihnen aber oft an Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen.“ Bräm rät dem weiblichen Nachwuchs, frecher zu sein – ohne überheblich zu werden. Ausserdem sollten sie Ausdauer und ein dickes Fell mitbringen: „Viele Frauen würden gerne die Verantwortung an der Spitze übernehmen. Was sie aber stört, sind die Machtkämpfe die dort ausgetragen werden. Da sagen viele: Das ist mir die Sache nicht Wert.“

Quelle: hobson.ch

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